Wie in den letzten Jahren (außer im Corona-Jahr) üblich, hat der ÖKORING wieder Informationsstände auf der NORLA und auf der MELA ausgerichtet. Auf den Messen haben wir uns gemeinsam mit den Ökolandbau-Verbänden und in Schleswig-Holstein mit dem Netzwerk-Ökolandbau SH positioniert. Hierdurch sind größere Ökolandbau-Areale entstanden, was zu zahlreichen Gesprächen geführt hat.

Unsere Beratungskräfte verschiedener Fachrichtungen hatten sich den Standdienst geteilt und waren für Interessierte an einer Umstellung auf Ökolandbau und schon länger wirtschaftende Ökolandwirte und Gärtner ansprechbar. Auch der Minister Jan Philipp Albrecht hat unseren Stand auf der NORLA kurz besucht. Fragestellungen zur Beratungsförderung Ökolandbau und die zukünftige Förderung im Ökolandbau standen bei uns im Focus.

Bild: ÖKORING im Norden e.V.

Auf der MELA in Mühlengeez wurde die Gelegenheit für ein Gespräch mit dem Minister Dr. Till Backhaus genutzt. Schwerpunkt des Gesprächs war die Gestaltung der neuen EU-Förderperiode in Mecklenburg-Vorpommern. Arne Bilau (Ökoring) erläuterte im Namen der AG der Ökoanbauverbände folgende Anliegen in Bezug zur zukünftigen Förderung von Öko-Betrieben in MV:

  • Erweiterung der Investitionsförderung um den Bereich der Lagerung und Aufbereitung von Marktfrüchten.
  • Neuschaffung eines Investitionsförderprogramms für die betriebseigene Bereitstellung organischer Dünger zur Herstellung geschlossener Kreisläufe und zur Verbesserung der Nährstoffeffizienz (z.B. Förderung von Kompost- und Bio-Biogasanlagen, Anlagen zur Herstellung von Klee- und Luzernepellets, Technik für Cut & Carry-Systeme, etc.).

Weiterhin wurde auf die aktuelle Gefahr hingewiesen, dass in der neuen EU-Förderperiode Öko-Betriebe mit Einführung der Eco-Schemes-Maßnahmen in der ersten Säule, zukünftig schlechter als konventionelle Betriebe bei den Flächenprämien gestellt werden könnten, da einige Maßnahmen nicht mit der Ökolandbauförderung kombiniert werden können. Die AG der Ökoanbauverbände MV fordert daher:

  • Erhöhung der Öko-Flächenprämien zum Ausgleich entgangener Prämien in der ersten Säule,
  • Erhöhung der Umstellungsprämien für die ersten 2 Jahre,
  • Auszahlung einer erhöhten Öko-Prämie auf Dauergrünland für Betriebe die Rinder, Schafe oder Ziegen mit einem Mindestviehbesatz von 0,2 RGV /ha im Betriebsdurchschnitt halten.

Kritisch wird noch die zukünftige Förderung von Agroforst-Systemen über die 1. und 2. Säule der GAP gesehen. Die Förderung von Agroforstsystemen auf Dauergrünland wird von der AG der Öko-Anbauverbände abgelehnt. Hierfür sind folgende Gründe anzuführen:

  • Ökologische Abwertung und Verlust von Dauergrünland durch Pflanzung von vorwiegend schnellwachsenden Gehölzarten.
  • Auf Dauergrünland können die ökologisch vorteilhaften Effekte von Agroforstsystemen kaum eintreten, da hier allenfalls deutlich vermindert die Gefahr von Wind- und Wassererosion besteht.
  • Eine verstärkte Nutzholzgewinnung durch Agroforst als lukrative Nutzungsform auf Dauergrünland, könnte langfristig zu einer Verdrängung der Weidenutzung führen.
Grundsätzlich wird die Förderung von Agroforstsystemen auf Ackerland von den Anbauverbänden gerade in Ostdeutschland begrüßt.

Gesprächsrunde der AG der Ökoanbauverbände MV mit dem Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus

Bild: ÖKORING im Norden e.V.

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